Das bestgehütete Geheimnis für Dezember-Reisen: Wie dieses spektakuläre Mittelmeerdorf zum günstigsten Familienabenteuer wird

Stellt euch ein Dorf vor, das aussieht wie aus einem Märchenbuch entsprungen: strahlend weiße Häuser mit leuchtend blauen Türen und Fenstern, verwinkelte Gassen voller kunsthandwerklicher Schätze und atemberaubende Ausblicke auf das tiefblaue Mittelmeer. Sidi Bou Said in Tunesien ist genau dieser Ort – und im Dezember zeigt sich das malerische Künstlerdorf von seiner authentischsten Seite. Während andere Reiseziele in Europa bereits im Winterschlaf versinken, herrschen hier angenehme Temperaturen um die 15 bis 18 Grad, perfekt für Familien, die dem grauen Alltag entfliehen möchten, ohne das Reisebudget zu sprengen. Ein Wochenende in diesem tunesischen Juwel verspricht kulturelle Entdeckungen, entspannte Momente und unvergessliche Familienmomente – und das zu Preisen, die das Portemonnaie schonen.

Ein Dorf wie gemalt: Willkommen in Sidi Bou Said

Nur etwa zwanzig Kilometer nordöstlich von Tunis gelegen, thront Sidi Bou Said majestätisch auf einer Klippe über dem Golf von Tunis. Die charakteristische Farbgebung – blau und weiß – wurde 1915 per Dekret festgelegt und macht das Dorf zu einem der fotogensten Orte Nordafrikas. Im Dezember habt ihr den Vorteil, dass die Touristenmassen des Sommers verschwunden sind. Eure Kinder können die engen Gassen erkunden, ohne ständig anderen Besuchern ausweichen zu müssen, und ihr findet problemlos ruhige Ecken für entspannte Familienfotos.

Die Architektur vereint maurische, osmanische und andalusische Einflüsse zu einem harmonischen Gesamtbild. Überall entdeckt man kunstvoll geschmiedete Gittertüren, verzierte Balkone und bepflanzte Innenhöfe, die durch halboffene Türen zu sehen sind. Das Dorf ist überschaubar genug, um es an einem Tag zu Fuß zu erkunden, bietet aber gleichzeitig so viele Details, dass auch neugierige Kinderaugen ständig Neues entdecken.

Was ihr als Familie erleben könnt

Durch die blauen Gassen streifen

Der Hauptzeitvertreib in Sidi Bou Said ist das gemütliche Schlendern durch die Straßen. Die Hauptgasse führt bergauf und ist gesäumt von kleinen Läden, die traditionelles Kunsthandwerk anbieten: handgemalte Keramik, bunte Teppiche, Schmuck und die berühmten Vogelkäfige aus Metall. Eure Kinder werden die vielen Farben und Formen lieben, und viele Handwerker arbeiten direkt vor ihren Geschäften – ein lebendiges Museum des traditionellen Handwerks. Plant Zeit ein, um einfach zu beobachten und zu staunen. Oft ergeben sich spontane Gespräche mit den freundlichen Einheimischen, die gerne von ihrem Handwerk erzählen.

Aussichtspunkte mit Panoramablick

Das Dorf bietet zahlreiche Aussichtspunkte, von denen aus ihr den Blick über das Mittelmeer, den Jachthafen und die umliegenden Hügel genießen könnt. Der bekannteste Aussichtspunkt liegt am nördlichen Ende der Hauptstraße – hier könnt ihr die Schiffe im Hafen beobachten und euren Kindern erklären, welche Länder jenseits des Horizonts liegen. Im Dezember ist das Licht besonders klar, was wunderbare Fotomöglichkeiten bietet. Nehmt eine kleine Decke mit und macht ein improvisiertes Picknick mit Ausblick – ein einfacher, aber unvergesslicher Moment.

Der Leuchtturm und der Friedhof

Ein kurzer Spaziergang führt zum historischen Leuchtturm, der auf einem Hügel thront. Der Weg dorthin ist auch für kleinere Kinder machbar und bietet unterwegs immer wieder neue Perspektiven auf das Dorf. Neben dem Leuchtturm liegt ein alter muslimischer Friedhof mit schlichten weißen Gräbern – ein friedlicher Ort, der zum Innehalten einlädt und gleichzeitig eine Gelegenheit bietet, mit älteren Kindern über andere Kulturen und Traditionen zu sprechen.

Strandnähe und Hafenspaziergang

Unterhalb des Dorfes erstreckt sich der malerische Jachthafen mit seinen bunten Fischerbooten. Ein Spaziergang entlang der Hafenpromenade ist besonders am späten Nachmittag lohnenswert, wenn das goldene Licht die Szene in warme Farben taucht. Eure Kinder können die Boote bestaunen und mit etwas Glück Fischer beobachten, die ihre Netze auslegen oder den Fang des Tages sortieren. Im Dezember ist das Meer meist ruhig, und obwohl es zum Schwimmen zu kühl sein mag, können Kinder am Strand spielen und Muscheln sammeln.

Praktische Tipps für Familien mit kleinem Budget

Anreise und Fortbewegung

Von Tunis aus erreicht ihr Sidi Bou Said am günstigsten mit der TGM-Bahn, einer historischen Vorortbahn, die direkt ins Dorf fährt. Eine Einzelfahrt kostet weniger als einen Euro pro Person, und die etwa 30-minütige Fahrt entlang der Küste ist für Kinder bereits ein kleines Abenteuer. Die Züge fahren regelmäßig, etwa alle 15 bis 20 Minuten. Alternativ könnt ihr ein Sammeltaxi (Louage) nehmen, das kaum teurer ist und euch flexibler macht. Für eine Familie mit zwei Kindern solltet ihr für die Hin- und Rückfahrt mit der Bahn insgesamt etwa 3 bis 4 Euro einplanen.

Im Dorf selbst bewegt ihr euch ausschließlich zu Fuß. Das kompakte Zentrum ist autofrei, was für Familien ideal ist – keine Sorgen um den Straßenverkehr, und die Kinder können relativ frei herumlaufen. Tragt bequeme Schuhe, da viele Wege gepflastert und teils steil sind.

Unterkunft: Nahegelegene Optionen

Direkt in Sidi Bou Said zu übernachten kann charmant sein, ist aber oft teurer. Für ein budgetfreundliches Wochenende empfiehlt sich eine Unterkunft in La Marsa oder Carthage, den Nachbarorten, die mit der TGM-Bahn nur wenige Minuten entfernt liegen. Dort findet ihr einfache Gästehäuser oder kleine Apartments, die für eine vierköpfige Familie etwa 40 bis 60 Euro pro Nacht kosten. Viele dieser Unterkünfte bieten Kochmöglichkeiten, was euer Budget zusätzlich schont. Wenn ihr früh bucht, könnt ihr manchmal noch günstigere Angebote finden.

Eine weitere Option ist es, in Tunis-Stadt zu bleiben und Sidi Bou Said als Tagesausflug zu besuchen. Tunis bietet eine größere Auswahl an preiswerten Unterkünften und ihr könnt euer Wochenende mit weiteren Sehenswürdigkeiten wie der Medina oder den Ruinen von Karthago kombinieren.

Essen und Trinken ohne Reue

Sidi Bou Said ist berühmt für seine traditionellen Teestuben mit den charakteristischen blauen Stühlen und Tischen, die auf Terrassen mit Meerblick arrangiert sind. Ein Pfefferminztee mit Pinienkernen kostet etwa 2 bis 3 Euro – ein erschwingliches Vergnügen, das zur Atmosphäre des Ortes gehört. Kinder mögen oft die süßen tunesischen Gebäckspezialitäten wie Makroudh oder Baklava, die ihr in kleinen Bäckereien für wenige Cent pro Stück bekommt.

Für richtige Mahlzeiten verlasst am besten die touristischsten Gassen und sucht nach den einfachen Lokalen, die auch von Einheimischen frequentiert werden. Dort bekommt ihr traditionelle Gerichte wie Couscous, Tajine oder Brik (frittierte Teigtaschen mit Ei und Thunfisch) für etwa 4 bis 7 Euro pro Person. Kinder essen oft die Hälfte oder können sich ein Gericht teilen. Ein Familienessen sollte euch nicht mehr als 25 bis 30 Euro kosten.

Noch günstiger wird es, wenn ihr euch in den lokalen Märkten in La Marsa oder Tunis mit frischem Obst, Brot, Käse und Oliven eindeckt und zwischendurch picknickt. Die tunesischen Orangen im Dezember sind besonders saftig und kosten nur etwa 1 Euro pro Kilo.

Dezember als idealer Reisemonat

Der Dezember mag in Deutschland frostig sein, aber in Tunesien herrscht mildes Winterwetter. Tagsüber erreichen die Temperaturen angenehme 15 bis 18 Grad – ideal zum Erkunden ohne zu schwitzen. Abends kann es kühl werden, also packt Jacken und vielleicht einen Schal ein. Der große Vorteil: Die Flugpreise sind außerhalb der Hauptsaison deutlich niedriger, und auch Unterkünfte sind günstiger und verfügbarer. Für Familien bedeutet das mehr Erlebnis fürs gleiche Geld.

Regen ist im Dezember möglich, aber meist nur kurz und sporadisch. Ein kleiner Regenschauer kann sogar romantisch sein, wenn ihr euch in eine der Teestuben zurückzieht und dem Trommeln auf den Blechdächern lauscht. Plant einfach eine flexible Tagesstruktur und habt eine leichte Regenjacke dabei.

Was sonst noch wichtig ist

Tunesien ist ein muslimisches Land, aber touristisch erschlossen und gastfreundlich. Dennoch ist respektvolle Kleidung angebracht – Schultern und Knie sollten bedeckt sein, besonders wenn ihr religiöse Stätten besucht. Die Menschen sind generell sehr kinderfreundlich, und eure Kleinen werden oft angelächelt oder bekommen kleine Aufmerksamkeiten geschenkt.

Nehmt etwas Bargeld in tunesischen Dinar mit, da nicht überall Karten akzeptiert werden. Geldautomaten findet ihr in Tunis und den größeren Vororten problemlos. Ein Euro entspricht etwa 3,3 tunesischen Dinar, was das Umrechnen relativ einfach macht.

Sidi Bou Said ist mehr als nur ein hübsches Fotomotiv – es ist ein Ort, der die Sinne anspricht und gleichzeitig Raum für Entschleunigung bietet. Im Dezember genießt ihr die besondere Atmosphäre ohne Gedränge, eure Kinder sammeln neue Eindrücke in einer völlig anderen Kultur, und euer Geldbeutel bleibt geschont. Ein Wochenende hier zeigt, dass Fernweh und Familienbudget sich nicht ausschließen müssen.

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